Kleine Qualitätskunde

Lan­ge waren wir auf der Suche nach tol­len, bun­ten und ein­zig­ar­ti­gen Geschirr­tei­len. Hat­ten wir was gefun­den, war die Freu­de lei­der nie von lan­ger Dau­er. Es gab Ris­se in der Gla­sur, Abplat­zer und Schnitt­spu­ren. Erst nach­dem wir uns län­ger mit der Qua­li­tät von Geschirr aus­ein­an­der­setz­ten, ver­stan­den wir, wor­auf es ankommt. Wir geben Euch mal einen kur­zen Über­blick.

Steingut, Steinzeug, Terracotta, Porzellan, Küchenkeramik – Die Unterschiede sind enorm.

Die unter­schied­li­chen Arten von Kera­mik unter­schei­den sich in Porig­keit, Ober­flä­chen­ver­sie­ge­lung und Far­big­keit des Scher­bens (gebrann­te Kera­mik­mas­se).

Keramik-Qualitätsklassen

Sinterzeug (sehr dicht)

Sin­ter­zeug wird bei extrem hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren gebrannt. So ver­dich­ten sich die kera­mi­schen Metall­par­ti­kel, die Poren­räu­me wer­den stark ver­klei­nert und der Scher­ben wird dabei was­ser­un­durch­läs­sig. Zum Sin­ter­zeug zäh­len Por­zel­lan und Stein­zeug und damit auch unser ori­gi­nal Tala­ve­ra. Beim Tala­ve­ra wer­den Gla­sur und Far­ben acht Stun­den auf vol­ler Tem­pe­ra­tur mit­ge­brannt, was es so robust macht.

Irdengut (stark porös)

Ihr ahnt es schon, bei Irden­gut ver­hält es sich anders. Ton­wa­ren und Stein­gut, wie sie oft in unse­ren Haus­hal­ten vor­kom­men, wer­den bei­spiels­wei­se mit max. 1.100 Grad gebrannt. Damit sin­tern (ver­dich­ten) sie nicht voll­stän­dig und sind ohne Gla­sur nicht was­ser­dicht. Für die Was­ser­dich­tig­keit wird eine Gla­sur mit 100 Grad auf­ge­schmol­zen. Wegen die­ser nied­ri­gen Brenn­tem­pe­ra­tur kommt es zu typi­schen Haar­ris­sen in der Gla­sur (Kra­ke­­lee-Effekt).

Steinzeug vs. Steingut

ähnlicher Name und doch so große Unterschiede
Trennzeichen bunte Spritzer mit Linie handgezeichnet
Steinzeug

Brenn­tem­pe­ra­tur 1200–1300° C
sehr dicht
auch ohne Gla­sur nahe­zu was­ser­dicht
Gla­sur wird bei vol­ler Tem­pe­ra­tur mit­ge­brannt
Gla­sur ist enorm bril­li­ant und resis­tent

Steingut

Brenn­tem­pe­ra­tur 900‑1100° C
stark porös
ohne Gla­sur nicht was­ser­dicht
Gla­sur wird mit 100° C auf­ge­brannt
Gla­sur bekommt Haar­ris­se und ist emp­find­li­cher für Abplat­zer, Schnit­te

Talavera auf den Dächern Mexikos

Trennzeichen blaue Wellen links und rechts handgezeichnet

Aus Tala­ve­ra wer­den nicht nur Geschirr­stü­cke, son­dern auch Flie­sen her­ge­stellt. In Pue­bla und Tla­x­ca­la (den Her­kunfts­or­ten des Tala­ve­ra) sind etli­che Dächer und Kup­peln oder gan­ze Haus­fas­sa­den mit Tala­­ve­ra-Flie­­sen gedeckt. Durch ihre ein­zig­ar­ti­ge Kom­bi­na­ti­on aus Resis­tenz und Schön­heit trot­zen sie über Jahr­hun­der­te hin­weg Wet­ter, Wind, Regen und Son­ne und strah­len wie am ers­ten Tag.

Ich dach­te frü­her, mexi­ka­ni­sches Geschirr, das außen bunt ist, ist immer Tala­ve­ra!

Tanja Herzig von Farbenpracht - Talavera de México vor grauem Hintergrund
Original Talavera vs. Keramik «Estilo Talavera»

Nach die­ser klei­nen Mate­ri­al­kun­de ist klar: Die inne­ren Wer­te zäh­len, wenn Ihr lan­ge Freu­de an Eurem Geschirr haben wollt. Oft wird Kera­mik im typisch mexi­ka­ni­schen Design (Tala­­ve­ra-Stil) ange­bo­ten. Hier­bei han­delt es sich um Ton­wa­re oder Stein­zeug. Die­se Stü­cke sind wesent­lich güns­ti­ger, aber auch bei wei­tem nicht so resis­tent. Bei uns fin­det Ihr aus­schließ­lich ori­gi­nal Tala­ve­ra, das die Qua­li­tät von Stein­zeug hat. Im zwei­ten Brenn­vor­gang wird das Geschirr acht Stun­den bei 1.200 Grad mit Gla­sur und allen Dekors gebrannt. Danach ist es gesin­tert und extrem hart. Das Geschirr wird Euch ein Leben lang Freu­de berei­ten. Ganz ohne Schnitt­spu­ren, Abplat­zer und Haar­ris­se. Dafür aber mit einer ein­zig­ar­ti­gen Bril­li­anz, die nie­mals schwin­det.